Auch in diesem Jahr fällt das Schützenfest in Herrig wegen der Pandemie aus. Die Amtszeit des Schülerprinzen Malte Schilling und des Schützenkönigs Michael Vieth verlängert sich somit um ein weiteres Jahr. Im nächsten Jahr hoffen die Schützen das Fest nachholen zu können, vom 21.–23.05.2022 ihr Schützenfest. Ob in einem anderen Rahmen, unter Einhaltung der geltenden Coronaschutzvorschriften, von den Schützen etwas anderes angeboten werden kann, steht noch nicht fest.
Über die Bruderschaft des kleinen Örtchens Herrig:
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Herrig wurde offiziell am 21.08.1947 neu gegründet und hat zurzeit 131 Mitglieder. Aus der Überlieferung ging man damals davon aus, dass es bereits von 1800 bis 1847 eine Bruderschaft in Herrig gab, was sich leider nicht mehr dokumentieren lässt. Beim ersten Umzug gingen damals rund 20 Schützen mit Holzgewehren mit, da etwas anderes von der Besatzungsmacht nicht gestattet worden war.
Seitdem feiern die Herriger Schützen immer am Wochenende vor Christi Himmelfahrt ihr Schützenfest, welches sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Der Präsident Uwe Lefering präsentiert die Bruderschaft und bildet mit Daniel und Stefanie Breuer und Michael Vieth den Vorstand. Zu den Mitgliedern zählen neben Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch viele „Junggebliebene“, die im Laufe der Jahre viel erreicht und aufgebaut haben. Innovativ und mit frischen Ideen, so kann man das Vereinsleben beschreiben.
Als 1. Bruderschaft im Bezirk wurden beispielsweise 1975 die Schützenschwestern in die Bruderschaft aufgenommen. Zu dieser Zeit war das noch sehr umstritten, aber rückblickend war dieser Schritt eine weise Entscheidung. Das 1. Kuchenbuffet nach dem Festzug gab es auf dem Herriger Schützenfest und ist mittlerweile überall Usus. Auch die Idee eines gemeinsamen Frühstücks mit der Schützenfamilie am Schützenfestmontag, wurde in Herrig geboren. Die Herriger Schützen waren auch die ersten, die in Eigeninitiative das ganze Dorf für Schützenfest schmückten, für jede Laterne ein Fähnchen nähten und die Fähnchen für die Anwohner besorgten.
Im Laufe der Jahre gab es viele Aktivitäten, getreu dem Motto „Glaube, Sitte, Heimat“ ehrenamtlicher Natur. Aber auch für den Spaß blieb genug Zeit. Es wurden Ausflüge mit der ganzen Schützenfamilien mit dem Fahrrad, Damen,- und Herrentouren und eine Tagesfahrt mit der Schützenjugend unternommen. Es gab den traditionellen Kinderkaffee im Januar, Sebastianusbälle, Maifeiern, Mottoparties und Maskenbälle. An Kirmes wurde der Kirmesmann gefeiert und verbrannt, auf den Weihnachtsfeiern Theater gespielt und bei den Schützenschwestern konnte man kalte und warme Buffets für jeden Anlass bestellen.
Für ihre tollen Torten sind die Schützenschwestern bekannt. Die Schützen organisierten jahrzehntelang den St.Martinszug, stellten ein Programm für die Seniorenfeier zusammen und vieles mehr. Im Laufe der Jahre wurden die Feste und Aktivitäten dem Zeitgeist angepasst. Derzeit wird neben der Sebstianusfeier, Schützenfest, Kirmes und der Schützenparty auch jährlich am 02.10. das Federweißer-Fest durchgeführt. Jährlich ausverkauft ist auch das beliebte Fischessen an Aschermittwoch.
In Zeiten des „Abstand-haltens“ muss auch die Bruderschaft neue Ideen zur Durchführung der Feste entwickeln, sofern sie erlaubt sind. Die Zeiten der Pandemie wurden genutzt, um die Schießanlage und den Hochstand zu renovieren. Auch die Herriger Schützen hoffen, dass die regelmäßigen Treffen der Schützenfamilie bald wieder gestattet sind: